Jedes zweite Unternehmen will Risikomanagement mit KI optimieren

15 Dez

Deutsche Unternehmen sehen in den kommenden zwölf Monaten Cyberrisiken (48 Prozent) als größte Bedrohung für ihre Organisation, gefolgt von Inflation (43 Prozent), digitalen und technologischen Risiken sowie geopolitischen Konflikten (jeweils 41 Prozent). Das sind Ergebnisse des „Global Risk Survey 2023“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Gleichzeitig sehen 64 Prozent der deutschen Unternehmen generative KI als Chance. 50 Prozent der Befragten wollen in den nächsten ein bis drei Jahren in KI, Machine Learning und Automation investieren, um Risiken zu steuern.

 Trotz wirtschaftlich unsicherer Zeiten und ständiger Veränderung sehen deutsche Unternehmen Risiken nicht nur als Bedrohung, sondern als Chance für Transformation, Resilienz und Wachstum. Ihre Führungskräfte zeigen sich gegenüber aktuellen Herausforderungen zuversichtlicher als Umfrageteilnehmer aus anderen Ländern. Sie bewerten etwa die Umstellung auf erneuerbare Energien (58 Prozent vs. 53 Prozent), veränderte Kundennachfrage und -präferenzen (54 Prozent vs. 46 Prozent) und neue Anforderungen an Arbeitskräfte und Qualifikationen (52 Prozent vs. 41 Prozent) eher als Chance denn als Risiko.

Ein möglicher Grund für die Zuversicht: Jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) hat in den vergangenen zwölf Monaten in den Aufbau eines Resilienz-Teams mit Mitgliedern aus den Bereichen Business Continuity, Cyber-, Krisen- und Risikomanagement investiert und ein Drittel plant dies in den kommenden zwölf Monaten zu tun. Die Maßnahmen zeigen bereits positive Effekte auf die Zusammenarbeit innerhalb der Organisation. Zudem setzen sie verstärkt auf Technologie und Datenanalysen, um Risiken zu steuern. Die Mehrheit (76 Prozent) nutzt Cyber Security Tools zur Eindämmung von IT- und Cyberrisiken, während 55 Prozent KI und maschinelles Lernen zur automatischen Risikobewertung und -reaktion einsetzen. Der Studie zufolge überprüfen Unternehmen ihre Risikolandschaft insbesondere dann, wenn Technologieinvestitionen (51 Prozent) anstehen, bei der Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen (48 Prozent) sowie bei der Entwicklung der Unternehmensstrategie und bei regelmäßigen Kontrollen (jeweils 43 Prozent).

Während die meisten Unternehmen den Ehrgeiz haben, einen stärker technologiegestützten Ansatz für das Risikomanagement zu verfolgen, gibt es eine deutliche Lücke bei den Fähigkeiten und der Umsetzung: Nur eines von zehn Unternehmen (10 Prozent) weltweit nutzt bereits modernste Technologien und fortschrittliche Analysemethoden oder Modelle zur Risikovorhersage und optimiert diese auch kontinuierlich. Viele befinden sich noch in der Anfangs- und Entwicklungsphase der Technologie-/Datenreife. Nur 14 Prozent erforschen laut der globalen Gesamtergebnisse den Einsatz von Technologie und vorhandenen Daten für das Risikomanagement oder haben gerade erst damit begonnen. Weniger als ein Viertel (24 Prozent) aller Befragten verwendet grundlegende technologische Lösungen- und Datenanalyseverfahren für das Risikomanagement, gibt aber an, dass diese noch nicht vollständig integriert sind. 24 Prozent haben IT-Lösungen und Datenanalyse-Tools etabliert, diese seien jedoch noch nicht vollständig optimiert.

Für den Global Risk Survey sind weltweit 3.910 Führungskräfte aus Unternehmensbereichen wie Risk Management, Finance, IT, Operations und Internal Audit befragt worden – davon rund 270 aus Deutschland

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