KI in Deutschland: in der Forschung top, in der Wirtschaft Flop

17 Aug

Fast jedes vierte deutsche Unternehmen sieht laut einer neuen Umfrage des Digitalverbands BITKOM Deutschland in der Forschung zu Künstlicher Intelligenz (KI) weltweit in der Spitzengruppe. Das übersetzt sich bislang allerdings noch nicht in die Wirtschaft. Denn nur zwei Prozent sehen Deutschland international als führende KI-Nation.

„Es genügt nicht, einzelne Leuchttürme und beeindruckend starke KI-Start-ups in Deutschland zu haben. KI ist eine Querschnittstechnologie und braucht eine breite Basis in der gesamten Wirtschaft. Auch die Politik muss hier mehr tun“, fordert BITKOM-Präsident Ralf Wintergerst. Insbesondere sollten die in Deutschland „sehr restriktiven Regeln für die Verwendung nicht sensibler Daten angepasst werden“. Es mache wenig Sinn, Milliarden in die KI zu pumpen, ihr dann aber die Daten zu entziehen, ohne die eine KI nun einmal nicht arbeiten kann, so der Interessenvertreter.

Der Umfrage unter 605 Unternehmen nach sehen 41 Prozent von ihnen die USA als weltweit führend an, 23 Prozent China. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand Japan mit sieben Prozent sowie Israel und Taiwan mit jeweils vier Prozent. Gefragt nach ihren Erwartungen an die Zukunft, so ändert sich den Firmen nach an dem Bild nur wenig. Auch 2030 werden die USA führend sein, meinen 38 Prozent der Unternehmen. 25 Prozent nennen China, fünf Prozent Japan, jeweils drei Prozent Taiwan und Israel, ein knappes Prozent sieht dann Deutschland vorne.

Konkrete Einsatzmöglichkeiten von KI in Unternehmen und Best-Practice-Beispiele sind auch Thema beim Big-Data.AI Summit des Bitkom am 20. und 21. September in Berlin. Im Mittelpunkt stehen sowohl branchenübergreifende Strategien als auch branchenspezifische Lösungen, aber auch Technologien & Trends sowie gesellschaftliche Herausforderungen.

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