NRW-Unternehmen spüren die Auswirkungen des Klimawandels

15 Aug

Die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen (NRW) sahen sich in den vergangenen fünf Jahren deutlich häufiger mit den Folgen des Klimawandels konfrontiert als die Unternehmen in den anderen Bundesländern: Laut einer Befragung des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn wirkten sich in jedem zweiten kleinen, mittleren und großen Unternehmen Ereignisse wie Extremwetter, Hitze oder Hoch- und Niedrigwasser auf die Geschäftstätigkeit aus, die infolge des Klimawandels nachweislich häufiger aufgetreten waren.

Obwohl sich jedes zweite nordrhein-westfälische Unternehmen nicht ausreichend gegen solche Extremereignisse geschützt fühlt, liegen die Handlungsprioritäten dennoch auf den aktuellen, betrieblichen Herausforderungen. Häufig fehlen den Unternehmen auch die finanziellen Mittel.
Im Zuge der ökologischen Transformation stehen für die Unternehmerinnen und Unternehmer in NRW – ebenso wie für diejenigen in den anderen Bundesländern – die veränderten Rahmenbedingungen im Fokus: Sie verfolgen intensiv die Erhöhung der Energiepreise sowie die Unsicherheiten in der Energieversorgung angesichts des Übergangs zur emissionsfreien Energieerzeugung. Auch fürchten sie zusätzliche bürokratische Belastungen infolge der gesellschaftlichen Bemühungen um mehr Klimaschutz.

Innerhalb ihrer Wertschöpfungsketten sehen die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und die Großunternehmen in NRW die größten Risiken für ihre betrieblichen Abläufe im Zuliefererbereich. Dagegen stufen sie die Gefahr, dass eigene Beschäftigte beeinträchtigt werden oder sogar ausfallen könnten, als deutlich geringer ein. Insbesondere im letzteren Punkt zeigen sich die nordrhein-westfälischen Großunternehmen optimistischer als ihre Pendants in den anderen Bundesländern.

Um den Klimarisiken entgegenzuwirken, ergreifen die Unternehmen vielfältige Maßnahmen: Großunternehmen setzen sowohl in NRW als auch in den anderen Regionen Deutschlands häufiger als kleine und mittlere Unternehmen auf bauliche Maßnahmen sowie gezielte Aktivitäten, um eine höhere Eigenständigkeit bei der Energie- und Wasserversorgung zu erreichen. Zugleich gaben deutlich mehr Großunternehmen in NRW als in den anderen Bundesländern bei der IfM-Befragung an, eine Versicherung zu nutzen. Eine Standortverlagerung ziehen hingegen nur sehr wenige Unternehmen in NRW sowie in den anderen Teilen Deutschlands in Betracht.

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