Patientenbefragungen ergänzen Qualitätssicherung

19 Dez

Ergebnisse aus Patientenbefragungen sollen künftig als zusätzliche Datenquelle in die Beurteilung der Qualität medizinischer Leistungen eingehen. Das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) bereits am 22. November beschlossen. Der Beschluss ist Teil seiner Richtlinie zur datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung (DeQS-RL).

Damit soll die Perspektive der Patientinnen und Patienten bezogen auf Behandlungserfahrungen und Behandlungsergebnisse besser berücksichtigt werden. Die erste Patientenbefragung wird im Rahmen des Qualitätssicherungsverfahrens Perkutane Koronarintervention (QS PCI) stattfinden. Mit den nötigen Vorarbeiten beauftragte der G-BA das Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG). Der Abschlussbericht des IQTIG und die als Teil des Berichts enthaltenen Patientenfragebögen wurden mit Beschluss vom Donnerstag in Berlin zur Veröffentlichung freigegeben.

Die Leistungserbringer übermitteln regelmäßig von allen Patientinnen und Patienten, bei denen ein PCI-Eingriff (Herzkatheteruntersuchung) durchgeführt wurde, die Adresse und die genaue Art des Eingriffs an die sogenannte Versendestelle. Die Versendestelle wählt 200 Patientinnen und Patienten pro Jahr und Leistungserbringer aus, an die etwa vier Wochen nach ihrem PCI-Eingriff die Fragebögen mit der Bitte um Teilnahme verschickt werden. Sollte eine Einrichtung weniger als 200 Behandlungsfälle pro Jahr aufweisen, wird eine Vollerhebung durchgeführt. Die anonymisierten Fragebögen werden an die Bundesauswertungsstelle, das IQTIG, zurückgeschickt.

Nach Auswertung werden die Ergebnisse der Befragung vom IQTIG der betreffenden Einrichtung zurückgespiegelt, zum anderen an die Landesarbeitsgemeinschaften (LAG) übermittelt, die gegebenenfalls Kontakt zu den Einrichtungen aufnehmen, um Auffälligkeiten zu klären. Der Start der Patientenbefragung PCI ist, vorbehaltlich der Nichtbeanstandung des Beschlusses durch das BMG und der Veröffentlichung im Bundesanzeiger, für den 1. Juli 2021 vorgesehen.

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