VUP: Qualitätsüberwachung für KMU zu teuer

23 Apr

Kleine Laborunternehmen (KMU) müssen bezogen auf ihren Umsatz deutlich mehr für die externe Überwachung ihres Qualitätsmanagements aufwenden als ihre großen Mitbewerber. Das hat der Deutsche Verband Unabhängiger Prüflaboratorien (VUP) jetzt in einer Sonderstudie zu den Kosten der Akkreditierung für die privatwirtschaftlichen Laboratorien festgestellt. Insbesondere die Gebührenordnung der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAkkS) nehme mittelbar Einfluss auf den Markt der Branche.

So belaufen sich die Kosten der Akkreditierung bei Unternehmen der Umsatzklasse unter 2 Millionen Euro im Durchschnitt auf 0,85 Prozent ihres Umsatzes. Hingegen ist die Klasse ab 20 Euro nur noch mit einem Bruchteil davon, mit 0,06 Prozent durch die Gebühren der DAkkS belastet.
Sven Deeg, Geschäftsführer des VUP sieht in diesem Ergebnis einen besorgniserregenden Einfluss der gegenwärtigen Gebührenordnung auf den Labormarkt mit seinen vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen . Viele KMU zögen sich mehr und mehr aus Marktbereichen zurück und reduzierten ihren Scope, weil sie sich die Akkreditierung im bisherigen Umfange nicht mehr leisten können bzw. wollen. Mit dem Rückzug verbunden sei ein know-how-Verlust und eine Einengung des Leistungsspektrums, was die Flexibilität und Stabilität der Unternehmung in Krisensituationen schwächt.

Für den Marktzugang werde eine Hürde aufgebaut, die heute kaum noch eine Laborneugründung erfolgreich überwinden könne, so der VUP. Das Problem müsse auf politischer Ebene gelöst werden. Im Zuge der gegenwärtigen Überarbeitung der amtlichen Gebührenverordnung für die Akkreditierungsstelle (AkkStelleGebV) sollte der Bund deshalb eine Neubewertung seines wirtschaftspolitischen und finanziellen Engagements für die Akkreditierung vornehmen. Die staatliche Überwachung der Qualität und Kompetenz von Prüflaboratorien durch die DAkkS sollte als Instrument der Wirtschaftsförderung erkannt und unter mittelstandspolitischen Aspekten betrachtet werden, so der VUP.

Erreicht werden könnte dieses Ziel beispielsweise durch eine höhere Ausstattung der Akkreditierungsbehörde mit staatlichen Finanzmitteln. Bisher muss die DAkkS ihr Auskommen nahe ausschließlich aus Gebühreneinnahmen finanzieren. Einhergehen müsse dieses auch mit einer stärker KMU-orientierten Ausgestaltung der Gebührenordnung. Dazu hat sich der VUP jetzt in seiner Stellungnahme zur gegenwärtigen Überarbeitung der Gebührenordnung gegenüber dem Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi) geäußert.

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