Was kommt nach Open Innovation?

10 Sep

Technologie allein ist im Zeitalter von Inkubator-Modellen, wechselnder Kundenansprüche und extrem kurzer Entwicklungszyklen keine hinreichende Bedingung mehr für nachhaltig erfolgreiche Innovation, schreibt Marc Karahan im Blog des Fraunhofer IAO. Innovation werde mehr und mehr zu einem sozialen Prozess, bei dem Netzwerkfähigkeit, Vielfalt und kooperative Strukturen zu Schlüsselkompetenzen werden.

Trotzdem seien auch im Jahr 2019 Ansätze wie »Open Innovation« eher Utopie als Realität. Ein Grund dafür könnte der Mangel an Methoden und Erfahrungen sein, der aus dem abstrakten Begriff »Open Innovation« gelebte Innovationspraxis macht.
Das Forschungsprojekts »Ideas to Market« habe neue Methoden zur systematischen Entdeckung von Innovationsoptionen auf der Basis bestehender Technologien entwickelt.

Basierend auf dem Konzept des Innovationsökosystems werden nicht-unternehmerische Akteure in klassische Innovationsprozesse integriert und an diesem beteiligt (Co-Creation). Das Projekt habe gezeigt, dass neue Methoden und Herangehensweisen nötig sind, um aus Vielfalt, Offenheit und gesellschaftlicher Verankerung von Innovationsprozessen tatsächlich konkreten Mehrwert zu schaffen.

Zunächst muss hierfür ein gemeinsames Grundverständnis hergestellt werden, so Karahan. ExpertInnen aus den Designwissenschaften und der Technologieentwicklung erstellen dazu gemeinsam eine für Laien verständliche Beschreibung einer Technologie.

Im zweiten Schritt entwickeln unterschiedliche gesellschaftliche Akteure in einer Crowdsourcing-Kampagne eigene Ideen für die Anwendung der Technologie und bringen die spezifischen Sichtweisen und Erfahrungen aus ihrem Alltag ein. Anschließend diskutieren Industrie-ExpertInnen die entstandenen Ideen und konkretisieren sie für ihre Branche.

Die vier „Learnings“ aus diesem Forschungsprojekt hier nur als Schlagworte:

  1. Learning #1: Binden Sie Akteure dort ein, wo Sie Mehrwert schaffen können
  2. Aktivieren Sie Akteure »richtig«
  3. Ermöglichen Sie Abstimmung und Ausgleich durch mehrstufige Kreativitäts- und Analysephasen
  4. Co-Creation ist nicht das Ziel, sondern der Beginn einer neuen Art und Weise des Innovierens

Näheres ist hier nachzulesen.