Corona treibt Nachhaltigkeitsbewusstsein

19 Nov

Die Corona-Pandemie entpuppt sich als Treiber für nachhaltiges Verhalten. Das zeigt eine Studie des Wuppertal Instituts im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie eBay Kleinanzeigen. Sechs von zehn Befragten geben an, infolge der Corona-Pandemie in Bezug auf Nachhaltigkeit bewusster zu handeln. Die Mehrheit ist der Überzeugung, dass gebrauchte Produkte gut für die Umwelt seien. Für vier von zehn Menschen stellen gebrauchte Produkte eine Alternative zu Neuwaren dar.

Die Befragten stimmen der Aussage, dass die Bedeutung von Umweltschutz im Alltag zunehmen wird, mehrheitlich zu (71 Prozent). Ein Treiber dieser Entwicklung ist offenbar die Corona-Pandemie: Die Mehrheit der Befragten (62 Prozent) gibt an, infolge der Pandemie teilweise bewusster nachhaltig zu handeln. Für vier von zehn Menschen (40 Prozent) stellen gebrauchte Produkte eine wirtschaftlich bessere Alternative zu neuen Produkten dar. Unter den Befragten, die in den letzten zwölf Monaten gebraucht gekauft haben, sind es sogar sieben von zehn (70 Prozent).

Jede zweite Person (47 Prozent) kann sich vorstellen, der Umwelt zuliebe häufiger zu gebrauchten Artikeln zu greifen, als bisher. Vier von zehn Befragten (38 Prozent) kaufen bereits mindestens zweimal im Jahr Secondhand. Am häufigsten kaufen 30- bis 39-Jährige gebraucht: 61 Prozent der Befragten in diesem Alter haben in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal etwas aus zweiter Hand gekauft – ein Drittel in dieser Altersgruppe (33 Prozent) sogar mehrfach.

Manche Produkte werden mittlerweile sogar lieber secondhand als neu gekauft. Circa die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gibt an, Bücher bevorzugt gebraucht zu kaufen. Jede dritte Person (29 Prozent) entscheidet sich außerdem bei Fahrzeugen vorrangig für ein gebrauchtes Modell und 28 Prozent der Befragten greifen bei Kleidung, Schuhen oder Accessoires lieber zu gebrauchten statt neuen Produkten. Noch beliebter als der Kauf gebrauchter Produkte ist der Verkauf: Sieben von zehn Befragten (71 Prozent) verkaufen mindestens zweimal im Jahr ungenutzte Produkte.

Die größten Hindernisse beim Kauf aus zweiter Hand sind die Unsicherheit bezüglich der Funktionsfähigkeit des Produkts und der fehlende Anspruch auf Gewährleistung (jeweils 40 Prozent). Oft fehlt auch das nötige Vertrauen in die Verkäuferin bzw. den Verkäufer (37 Prozent).

Die Studie „Circular Economy 2021“ wurde vom Wuppertal Institut durchgeführt. Zur Erhebung der Studie wurde im Zeitraum vom 25. August bis 2. September 2021 eine quantitative Online-Befragung im YouGov-Online-Panel durchgeführt. Basis ist eine bevölkerungsrepräsentative Stichprobe (n=1.023) der Wohnbevölkerung in Deutschland ab 16 Jahren. Die Quotierung erfolgte repräsentativ nach Alter, Geschlecht, Region und Wohnumgebung (näherungsweise und nicht kreuzquotiert).

Quelle