Deutschland entdeckt die Lust an der Digitalisierung, behauptete gerade der D21-Digital-Index. Die repräsentative Maisberger-Studie „Die Skepsis der Deutschen gegenüber neuen Technologien“ stellt dagegen fest, dass die aktuell wichtigen digitalen Technologie den meisten Deutschen nicht einmal dem Namen nach bekannt sind.
Einerseits schmilzt der harte Kern der Nonliner auf 14 Prozent, der Digitalisierungsgrad steigt auf 58 von 100 Punkten. 86 Prozent der deutschen Bevölkerung sind online, zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Zugleich hat der Digitalisierungsgrad der Gesellschaft laut D21-Digital-Index um drei Zähler zugelegt und liegt bei 58 von 100 Punkten. Dieser Index steht für den Grad der gesellschaftlichen Digitalisierung der Bevölkerung im Privat- und Arbeitsleben. Grund für das Plus sind erstmals Steigerungen aller vier Subindizes Zugang, Nutzungsverhalten sowie Kompetenz und Offenheit gegenüber digitalen Themen.
Eine andere Studie legt die Latte etwas höher: Begriffe wie Big Data, Blockchain oder Augmented Reality sind der deutschen Bevölkerung kaum bekannt. Die repräsentative Maisberger-Studie „Die Skepsis der Deutschen gegenüber neuen Technologien“, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut YouGov hat den Kenntnisstand zu zehn Technologien abgefragt. Danach haben die Befragten im Schnitt zu 70 Prozent noch nicht von Machine Vision, Social Bots & Co. gehört.
Die bekanntesten Technologien sind Cloud Computing (36 Prozent) und Big Data (33 Prozent). Lediglich ein Drittel aller Befragten kann etwas damit anfangen. „Bedenkt man, dass Cloud Computing – ob man nun Fotos in der Cloud speichert, E-Mails schreibt oder Internetbrowser nutzt – auch im Privatleben längst Einzug gehalten hat, ist das Ergebnis unbefriedigend“, so Pschera.
Ähnlich verhält es sich mit Big Data. Schließlich ist es erst durch die Erfassung, Verarbeitung, Speicherung und Analyse großer Datenmengen möglich, auf Shopping-Portalen Kaufempfehlungen zu erhalten oder beispielsweise im Straßenverkehr von modifizierbaren Ampelphasen zu profitieren.
Dass die Deutschen heute Whatsapp nutzen und online einkaufen, hat offenbar die verbreitete digitale Ignoranz nicht entscheidend verringert: Die meisten kennen die digitalen Schlüsselechnologien nicht einmal vom Namen her. Nur wenige wissen, ob sie diese beruflich oder privat nutzen. Das zeugt von geringer Motivation, sich mit digitalen Technologien auseinanderzusetzen.