Coronavirus und globale Supply Chain

2 Mrz

Die technologische Vernetzung und Globalisierung hat die gesellschaftliche und logistische Komplexität enorm gesteigert. „Die globalen Logistikketten“, so schreibt jetzt Herbert Saurugg in Risknet.de, „sind ein unfassbares Wunderwerk, hoch optimiert und effizienzgesteigert.“ Ob das nachhaltig sei, werde sich möglicherweise in den kommenden Monaten zeigen.

Erste große Zweifel treten bereits zu Tage. So stelle sich etwa die Frage, ob es wirklich klug war, einen Großteil der Medikamentenproduktion oder anderer wichtiger Güter nach Asien auszulagern. Wie heftig und umfassend die Produktionseinbrüche in den vergangenen Wochen in China waren bzw. noch sein werden, wisse wahrscheinlich niemand.

„Aufgrund der langen Lieferzeiten werden uns die tatsächlichen Auswirkungen erst zeitverzögert voll treffen. In einzelnen Bereichen, wie in der Autoindustrie, gibt es bereits Hinweise, dass es möglicherweise bereits in Kürze zu Produktionsstillständen kommen könnte. In den großen Schiffreedereien scheint es zu knirschen, da die ersten Mega-Containerschiffe nicht mehr ausreichend ausgelastet werden können.“

Mangels Transportkapazitäten durch fehlende LKW-Fahrer am Land gibt es in China übervolle Häfen, was zu einem Rückstau bei Anlieferungen aus anderen Regionen führt. Die Supply Chains könnten zunehmend aus dem Takt geraten. Insbesondere, wenn sich das Virus jetzt weiter in andere Regionen ausbreitet und es dort zu Verzögerungen und Unterbrechungen kommt.

„Too-big-to-fail“-Systeme haben sich nicht nur in der Pharmaindustrie und in der Reederei etabliert. Ein Ausfall von Teilsystemen könne sich daher rasch in andere Bereiche fortpflanzen und eine Kettenreaktion auslösen. Nicht umsonst hätten sich in der Natur „small is beautiful“ und Diversität als zentrale Überlebensstrategien durchgesetzt. Das sei zwar nicht so effizient, aber dafür umso effektiver und robuster. „Etwas”, so Herbert Saurugg, „was wir Menschen offensichtlich erst lernen müssen“.

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