DIHK-Report: Historischer Tiefstand bei den FuE-Aktivitäten

6 Dez

Der Mangel an Fachkräften und die zunehmende Bürokratie bremsen die Innovationsfähigkeit der deutschen Wirtschaft stark aus – und das in einem aktuell für die Unternehmen schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Das zeigt der Innovationsreport 2023 der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Danach ist die Innovationsbereitschaft der deutschen Wirtschaft auf dem niedrigsten Stand seit der ersten Erhebung im Jahr 2008 gesunken.

Wollten bei der letzten Befragung vor drei Jahren noch knapp die Hälfte der Unternehmen in Deutschland ihre Innovationsaktivitäten ausweiten, planen dies heute nur noch rund ein Drittel. 15 Prozent möchten ihre Innovationsaktivitäten in den kommenden zwölf Monaten sogar verringern.  Den Rückmeldungen von mehr als 2.200 Betrieben zufolge ist der Fachkräftemangel mittlerweile zum Innovationshemmnis Nummer eins geworden, dicht gefolgt von den bürokratischen Hürden. Fast drei Viertel der Unternehmen sehen sich durch ihre begrenzten personellen Kapazitäten ausgebremst.

An zweiter Stelle stehen die hohen bürokratischen Anforderungen. Mehr als zwei Drittel der Betriebe beklagen, dass die Bürokratie sie in ihren Innovationen einschränkt. Dazu zählen komplexe Zulassungs- und Genehmigungsverfahren ebenso wie kleinteilige Dokumentationspflichten. Wollte bei der Vorumfrage nur ein Viertel der Unternehmen Forschungs- und Entwicklung- (FuE-) Kapazitäten im Ausland aufbauen, ist es mittlerweile bereits ein Drittel. 

Die Unternehmen zeigten der Politik in ihren Antworten die erforderlichen Hebel, um die Innovationsdynamik der Hidden Champions in den Schlüsselbranchen wieder in Gang zu setzen. „Jetzt liegt es an ihr, diese zu nutzen“, mahnt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. Der vorgeschlagene Pakt für Beschleunigung und das vierte Bürokratieentlastungsgesetz seien Anreize, die es jetzt umzusetzen gelte. 

Die kompletten Umfrageergebnisse gibt es hier.