IoT-Sicherheitsreport 2022: Risiko unterschiedlicher Firmware-Versionen

8 Jul

Cybersicherheit wird noch immer in Silos gedacht – zu dem Schluss kommt eine Studie von ONEKEY, eines Spezialisten für IoT-Security. Zu den Bereichen mit höchster Gefährdung gehören IoT-Geräte und Anlagen in der Medizin (47 Prozent), der kritischen Infrastruktur (45 Prozent) und der Fertigung (39 Prozent). Dabei werde das unmittelbar Risiko vieler unterschiedlicher Firmware-Versionen in IoT-Anlagen oft übersehen, warnt Jan Wendenburg, Geschäftsführer von ONEKEY.

Das besondere Risiko im IoT-Sektor sei, dass jedes Gerät und jede Anlage eine eigene Firmware habe – also eine Software, die das Gerät oder die Anlage selber steuert. Da hier kaum Leitlinien und verbindliche Vorgaben bestünden, legten viele Hersteller bisher nur wenig Wert auf lückenlose Sicherheit gegen Attacken.

Der ONEKEY-Chef weist auch auf die zunehmende Haftung von Unternehmensführern hin: „Es ist absehbar, dass in sehr naher Zukunft für Versäumnisse in der IT-Sicherheit unmittelbar die Geschäftsleitung in die Haftung genommen wird“, so Wendenburg. Diese Forderung wurde auch während der Hannover Messe durch den VDE – Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e. V. – gestellt.

Einig sind sich die befragten Unternehmensvertreter zumindest über die herstellerseitig gegebene Sicherheit von IoT-Anlagen: Nur 12 Prozent halten die Maßnahmen zum Hackerschutz für ausreichend, 54 Prozent sehen sie als teilweise ausreichend an, 24 Prozent als nicht ausreichend und 5 Prozent sogar als mangelhaft.

„Der Schlüssel zu mehr Sicherheit liegt darin, schon frühzeitig in der Entwicklung von neuen intelligenten Geräten, Anlagen und Maschinen, automatische Sicherheits- und Compliance-Prüfungen zu nutzen. Dabei können auch gleichzeitig automatisiert Software-Stücklisten, sogenannte „Software Bill of Materials“, erzeugt werden. So wird mit wenig Aufwand viel Sicherheit und Transparenz erreicht“, erklärt Jan Wendenburg.

Befragt wurden für den „IoT-Sicherheitsreport 2022“ über 300 Unternehmensvertreter aus der Führungsebene. Die Ergebnisse sind online verfügbar.