Normungsroadmap Innovative Arbeitswelt

11 Feb

Komplexe Prozesse wie die Gestaltung moderner Arbeitsumfelder brauchen Leuchttürme und Leitplanken – also Normen, Standards und „Best Practices“. Eine neue Normungsroadmap Innovative Arbeitswelt von DIN und DKE analysiert die Arbeitswelten von morgen und betrachtet aktuelle Forschungsergebnisse, um aufzuzeigen, wo die Entwicklung durch Normung und Standardisierung vorangetrieben werden kann.

Wie wir künftig arbeiten werden, wird vom technologischen Fortschritt und dem gesellschaftlichen Wertewandel beeinflusst. Auch eine Pandemie wie aktuell der Coronavirus kann den Wandel beeinflussen. Organisatorische und technische Veränderungen in einem Unternehmen benötigen verlässliche und abgestimmte Lösungen, die sicher funktionieren. Hierbei wird die Standardisierung und Normung eine entscheidende Rolle spielen.

Die Rolle des Menschen und seines physischen und mentalen Leistungsvermögens ist ein Schwerpunkt der Normungsroadmap. Das Arbeitsumfeld der Zukunft muss Unfälle und Gesundheitsschäden verhindern und kann körperliche Belastungen vermindern – etwa durch Einsatz von Robotern oder Exoskeletten. Bei ungeeigneter Gestaltung können aber auch gegenteiligen Effekte herauskommen. In 28 Handlungsempfehlungen beschreibt die Roadmap, wo Normungsbedarf besteht und wo beispielsweise Inhalte konkretisiert werden sollten.

Die neue Arbeitswelt eröffnet neue Möglichkeiten für das Wissensmanagement, die Entwicklung von Kompetenzen, die Implementierung neuer Lernformen und die lernförderliche Arbeitsgestaltung. Die Roadmap gibt auch hier Handlungsempfehlungen. So existiere mit der ISO 30401 zwar eine umfassende Managementnorm für Wissensmanagement, die Unternehmen befähigt, Wertschöpfung durch Wissen zu erzielen. Um Verständnis auf inhaltlicher Ebene zu erzeugen, fehlten jedoch inhaltliche Erläuterungen. Diese gelte es zu entwickeln, wie aktuell DIN SPEC 91443 „Systematisches Wissensmanagement für KMU“.

Um den Praxisbezug sicherzustellen, beschreibt die Roadmap vier Use Cases aus den Bereichen Produktion und Dienstleistungen. Neben Handlungsempfehlungen für den Normungsbedarf werden auch aktuelle unternehmerische und gesellschaftliche Herausforderungen betrachtet werden.
Die vorliegende erste Version der Normungsroadmap Innovative Arbeitswelt bietet zunächst einen Überblick über potenziell relevante Themenfelder. Neben Empfehlungen für die Normung und Standardisierung benennt sie auch, wo andere Gestaltungssysteme wie beispielsweise Gesetzgeber oder Sozialpartner Vorrang haben.

Ihre Autoren verstehen sie als „lebendes Dokument“, das neuen Entwicklungen immer wieder angepasst werden muss. Sämtliche Akteure seien dazu aufgefordert, so heißt es, sich an der weiteren Gestaltung der Normungsroadmap zu beteiligen.

Quelle