Pandemie beschleunigt New Work und Optimierung

24 Nov

Zwei Drittel der großen Unternehmen wollen auch nach der Krise vermehrt auf Remote Working setzen. Investiert wird aktuell vor allem in immaterielle Vermögenswerte wie Organisations- und Prozess-Optimierung. Das ist der Herbstausgabe des Deloitte CFO Survey zu entnehmen, der eine grundsätzlich optimistische Grundeinstellung bei den Unternehmen konstatiert.

Fast vier von zehn Unternehmen planen offenbar, ihre Büroflächen zu verkleinern. Auch an den im Zuge der Coronakrise entwickelten digitalen Variationen ihrer Produkte und Dienstleistungen wollen die meisten weiterarbeiten. Wegen der erhöhten Nutzung von Homeoffice und digitalen Produkten rückt die Cybersicherheit stärker in den Fokus der Verantwortlichen. 43 Prozent der CFOs wollen an dieser Stelle künftig deutlich mehr tun.

Drei von vier deutschen Unternehmen sahen sich im September auf Wachstumskurs oder in der Erholungsphase, weit mehr als in meisten anderen EU-Staaten. Entsprechend stellen die Unternehmen die strategische Neuausrichtung in den Vordergrund: Mehr als die Hälfte der Befragten plant die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen, ein Drittel der CFOs möchte Wachstum über Firmenübernahmen oder -zukäufe forcieren. Ein Viertel der Unternehmen und damit 17 Prozent mehr als noch im Frühjahr will in neue Märkte expandieren.

„Seit Beginn der Pandemie haben sich die strategischen Prioritäten der befragten CFOs stark verschoben“, sagt Markus Seeger, Director CFO Program. „Zwar liegt das Augenmerk weiterhin auf defensiven Strategien wie Kostensenkungen und der Erhöhung des operativen Cashflows, jedoch rücken inzwischen auch offensivere Geschäftsstrategien für stärkeres Wachstum wieder in den Vordergrund.“

Zurück auf Wachstumskurs sind vor allem die Konsumgüterindustrie (60%) und die Immobilienbranche (61%). Hingegen stecken insbesondere Unternehmen aus den Sektoren Maschinenbau (43%), Handel (38%) und Automobilindustrie (33%) noch im Krisenmodus.

Wie in der deutschen Ausgabe überwog auch im European CFO Survey zum Zeitpunkt der Befragung die positive Stimmung: Nahezu die Hälfte der Unternehmen schätzt die Geschäftslage optimistischer ein als zur Jahresmitte, nur gut ein Viertel war pessimistischer. Während Deutschland bereits im stark positiven Bereich (Indexwert 54%) liegt, verharren Italien (-5%) und Spanien (-25%) bei den Geschäftsaussichten der CFOs weiterhin im negativen Bereich.

Seit 2012 befragt Deloitte halbjährlich die Finanzchefs aus Unternehmen in über 50 verschiedenen Ländern. 100 CFOs deutscher Großunternehmen haben teilgenommen. Die Befragung wurde online zwischen dem 3. und dem 30. September durchgeführt. Seitdem könnte sich die Situation schon wieder geändert haben, da Deutschland wie viele andere Länder mit der zweiten Welle der Corona-Pandemie kämpft.

Quelle

Den kompletten CFO Survey Herbst 2020 finden Sie hier