Qualifikationskrise bedroht Technologiewachstum

17 Nov

Das Wachstum des Technologiesektors ist weltweit bedroht, da der massive Fachkräftemangel ein Allzeithoch erreicht hat. Das konstatiert der Harvey Nash Group Digital Leadership Report, die weltweit größte und am längsten laufende Umfrage unter führenden Technologie-Entscheidern. Dabei wollten gerade jetzt Unternehmen auf der ganzen Welt ihre Technologieinvestitionen (60 Prozent der Befragten) und die Mitarbeiterzahl (61 Prozent) auf ein Rekordniveau erhöhen.

Die Zahl der digitalen Marktführer, die weltweit ihre Technologieinvestitionen und Mitarbeiterzahlen erhöhen möchten, stieg gegenüber 2020 um mehr als ein Drittel (40 Prozent bzw. 36 Prozent). In der Befragung in Zusammenarbeit mit CIONET und dem Massachusetts Institute of Technology CISR berichten 8 von 10 digitalen Führungskräften, dass seit Beginn  der der Pandemie neue Lebensprioritäten die Bindung der Mitarbeiter weiter erschwere. 4 von 10 können wichtige Mitarbeiter nicht halten, die durch höhere Gehaltsangebote abgeworben werden. 32 Prozent der Unternehmen haben ihre Arbeitsbedingungen umgestaltet, um sie in der neuen hybriden Arbeitswelt attraktiv zu halten. Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der digitalen Führungskräfte sehen sich mangels hochqualifizierter Mitarbeitern nicht in der Lage, mit dem technologischen Wandel Schritt zu halten.

Im Bereich Cyber-Sicherheit ist die Nachfrage nach technischer Kompetenz besonders groß. 43 Prozent sprechen von einem Mangel, fast ein Viertel mehr in den letzten 12 Monaten, gefolgt von Big Data/Analysten (40 Prozent) und technischen Architekten (34 Prozent). Der Mangel an Entwicklern (32 Prozent) ist im Vergleich zu den Vorjahren am stärksten gestiegen.

Als Reaktion auf diesen beispiellosen Fachkräftemangel streben digitale Führungskräfte an, die Fähigkeiten ihrer Technologieteams zu erweitern. Über die Hälfte (51 Prozent) plant, Mitarbeiter aus anderen Bereichen des Unternehmens umzuschulen. 39 Prozent wollen im kommenden Jahr mehr Lehrstellen anbieten.

In diesem Jahr waren 12 Prozent der befragten Digital Leaders Frauen – ihre Zahl wächst aber nur langsam. Der durchschnittliche Frauenanteil im Tech-Team liegt bei knapp einem Viertel. Nicht alle Maßnahmen zur Verbesserung der Diversität wirken. Vorgeschriebene Shortlists und Quoten werden weitgehend missachtet oder funktionieren nicht.

Während Arbeit im Homeoffice die Work-Life-Balance und die Produktivität massiv verbessert hat, erlitten gleichzeitig das psychische Wohlbefinden, das Engagement der Mitarbeiter, die Zusammenarbeit und die Inklusivität einen erheblichen Einbruch. 6 von 10 digitalen Führungskräften berichten von einem Rückgang des mentalen Wohlbefindens ihrer Tech-Teams. Um dem entgegenzuwirken, haben 39 Prozent der digitalen Marktführer ihre Investitionen in Gesundheits- und Wellnessprogramme erhöht.

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