Telekom-Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/2022

27 Apr

Das zweite Jahr der Pandemie hat die Digitalisierung des deutschen Mittelstandes nicht ausgebremst. Nach der repräsentativen Telekom-Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2021/2022“: stiegt der Digitalisierungsgrad der befragten mittelständischen Unternehmen 2021 auf einen Schnitt von 59 von 100 Punkten. Der Mittelstand investierte vor allem in mehr IT-Sicherheit und Datenschutz.

Auch das Interesse an modernen Arbeitswelten und Nachhaltigkeitsthemen hat die digitale Transformation der Unternehmen vorangebracht. Dabei sind Industrie und Logistik weiter führend. Um je einen Punkt konnten Industrie, Handel, Handwerk und Baugewerbe im Index zulegen. Zum sechsten Mal haben Telekom und das Analystenhaus Techconsult mehr als 2.000 mittelständische Unternehmen in Deutschland zum Grad ihrer Digitalisierung befragt. Erstmals waren auch die Auswirkungen von New Work und die Rolle von Klimaschutz und Fördermitteln dabei Themen.

Die Unternehmen setzen verstärkt auf mobile und digitale Zusammenarbeit: New Work hat sich bei knapp der Hälfte (49 Prozent) der befragten Unternehmen als festes Arbeitsmodell etabliert. Entsprechend verbreitet sind Homeoffice und digitale Anwendungen: 57 Prozent nutzen Web- und Videokonferenzen. Digitale Kommunikationstechnologien und -tools gehören mit 81 Prozent für die Mehrheit zum Arbeitsalltag. Sie unterstützen die interne Kommunikation, den Dialog mit Kunden und damit die Produktivität.

Cyberangriffe waren 2020/21 sehr präsent, zumal die Verlagerung ins Homeoffice Sicherheitslücken vergrößerte. So floss noch mehr Geld in IT-Sicherheit, denn Mitarbeiter der befragten Unternehmen werden nach der Pandemie im Schnitt 11 Prozent mehr Arbeitszeit im Homeoffice verbringen. Für ausreichend gesichert halten nur 43 Prozent ihre mobilen Arbeitsplätze.

Mit den Bemühungen um langfristige Handlungsfähigkeit wächst auch das Bewusstsein für klimafreundliches Wirtschaften (71 Prozent). Dazu nutzen die Unternehmen das Potenzial der Digitalisierung – von ressourcenarmer Produktion über nachhaltige Zulieferer bis zu optimierter Tourenplanung im Bereich Logistik. Sieben von zehn Unternehmen setzen auf Online- statt Präsenz-Veranstaltungen. 29 Prozent reduzieren Dienstreisen und Berufsverkehr.

93 Prozent der befragten Betriebe wollen auch künftig in digitale Projekte investieren. Von diesen planen 45 Prozent sogar eine durchschnittliche Erhöhung um 24 Prozent. Die Budgets sollen vor allem Technologien zur digitalen Zusammenarbeit und Sicherheitslösungen im Unternehmen zugutekommen. Die Studie zeigt aber auch, dass der Mittelstand die Möglichkeiten der Digitalisierung nicht ausschöpfen. Innovative Lösungen wie IoT oder KI setzt bisher nur eine Minderheit ein. Öffentliche Förderprogramme könnten das ändern, sie stellen bis zu sechsstellige Fördermittelsummen zur digitalen Transformation bereit. Doch rufen bisher nur 18 Prozent diese Gelder für ihre Vorhaben ab. Oft genannte Gründe: fehlende Transparenz und bürokratische Hürden.

Der „Digitalisierungsindex 2021/2022“ fragte von August bis September 2021 den Grad der Digitalisierung von mehr als 2.000 Mittelständlern in Deutschland ab. Die analysierten Handlungsfelder: Beziehung zu Kunden, Produktivität im Unternehmen, digitale Geschäftsmodelle sowie IT-Sicherheit und Datenschutz. Maximal möglich ist ein Indexwert von 100 Punkten über alle Kriterien hinweg.

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