Trend zu nachhaltigem Konsum

17 Mai

Plastikfreie Verpackungen, niedriger CO2-Fußabdruck, faire Arbeitsbedingungen oder Tierwohl: Faire und nachhaltige Produkte sind für die deutschen Verbraucher während der Corona-Pandemie wichtiger geworden: Mehr als drei Viertel (78 Prozent) achten beim Einkauf auf diese Faktoren. Das zeigt eine repräsentative Befragung der Unternehmensberatung McKinsey & Company unter mehr 5.000 Konsumenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Dezember 2020.

Über die Hälfte (51 Prozent) gibt an, mehr für nachhaltige Produkte auszugeben als vor der Pandemie. In Österreich und der Schweiz sagen dies je 48 Prozent der Befragten. Jeder zweite in Deutschland gibt an, neue Produkte bewusst auszuwählen, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. 27 Prozent sparen sogar in anderen Bereichen, um sich nachhaltige Produkte leisten zu können.

Die Umfrageergebnisse zeichnen ein differenziertes Bild, welche Facetten von Nachhaltigkeit den Verbrauchern am wichtigsten sind. So spielt der Umweltschutz eine große Rolle, ebenso soziale Fairness und die eigene Gesundheit. 76 Prozent der Befragten geben an, wollen mehr für ein Produkt bezahlen, wenn die Menschen, die es herstellen, dafür fair bezahlt würden. 70 Prozent ist es wichtig, dass Produkte frei von umweltschädlichen Inhaltsstoffen wie Mikroplastik sind, 67 Prozent legen Wert darauf, dass bei der Produktion und beim Transport möglichst wenig CO2 ausgestoßen wird. 60 Prozent würden für Produkte auf Basis biologischer Inhaltsstoffe mehr bezahlen wollen.

Bei frischen Lebensmitteln, allen voran Gemüse, Obst, Fleisch und Fisch, spielt Nachhaltigkeit die größte Rolle: Etwa zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) halten sie hier für wichtig oder sehr wichtig. 22 Prozent sagen, Nachhaltigkeit sei seit der Corona-Pandemie für sie noch wichtiger geworden. Bei Snacks und Fertiggerichten findet nur ein Viertel der Befragten Nachhaltigkeit wichtig.

Je jünger die Konsumenten, desto mehr Wert legen sie auf Nachhaltigkeit. Bei den Frauen sind es 52 Prozent, bei den Männern 49 Prozent. Die Bereitschaft, mehr Geld für nachhaltig vermarktete Produkt auszugeben, steigt mit zunehmendem Einkommen. Aber auch unter den Geringverdienern mit einem Hasuhaltsnettoeinkommen unter 2.000 Euro geben 45 Prozent an, mehr für Nachhaltigkeit ausgeben zu wollen, bei den Befragten mit Einkommen über 4.000 Euro sind es 60 Prozent.

„Der Trend wird bleiben und Entscheider sollten jetzt ihre Strategie mutig auf Nachhaltigkeit ausrichten. Es geht nicht mehr darum, Risiken zu minimieren, sondern um Differenzierung und Wachstum“, sagt Sebastian Gatzer, McKinsey-Partner und Experte für Nachhaltigkeit im Konsumgütersektor.

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