Angst vor KI wird überschätzt

23 Feb

Drei Viertel der Mitarbeiter in deutschen Unternehmen haben keine Angst, dass der Einsatz von KI ihren Arbeitsplatz gefährdet: Mit diesem Ergebnis korrigiert die Artificial Intelligence Trendstudie 2021 der IUBH das verbreitete Bild von den KI-skeptischen Deutschen. Die Studie mit über 500 Teilnehmern aus Unternehmen aller Größenklassen zeigt, dass Mitarbeiter sich von künstlicher Intelligenz vor allem mehr Effizienz, Entlastung und schnelleres Arbeiten erhoffen.

Die Angst vor KI werde in Deutschland gefährlich überschätzt. Wenn die Führungskräfte annehmen, dass die Mitarbeitenden KI skeptisch gegenüberstehen, erschwere das die Entscheidung für künstliche Intelligenz. So werde die Angst vor der Angst zum Bremsklotz – und führt dazu, dass Unternehmen das enorme Potenzial von AI nicht nutzen, so Ulrich Kerzel und Zöller, die Autoren der Studie.

Allerdings sagten nur 17,9 Prozent der Befragten, dass ihr Unternehmen über alle Kompetenzen verfügt, um künstliche Intelligenz erfolgreich einzusetzen. Und nur etwa die Hälfte der Führungskräfte ist gewillt, ihre Mitarbeiter im Umgang mit künstlicher Intelligenz weiterzubilden. 56 Prozent der Befragten haben zwar angegeben, dass AI bereits heute Prozesse im Unternehmen vereinfacht. Gleichzeitig sehen jedoch 42 Prozent keinen Bedarf für den Einsatz künstlicher Intelligenz in ihrer Branche.

Gerade in kleineren Unternehmen werde das Potenzial von AI immer noch nicht richtig wahrgenommen, sagt Kerzel. Firmen aller Branchen müssten jetzt mit KI durchstarten, um die langfristigen Potenziale des Technologiewandels nicht zu verpassen. Die Forscher sehen jedoch dabei auch Risiken – vor allem, dass Unternehmen die Kontrolle über ihre Kernprozesse verlieren könnten, wenn sie keine interne Expertise aufbauen. Je stärker sie sich auf KI-Services von außerhalb verlassen, desto mehr geben sie Kernprozesse aus der Hand – und das sei gefährlich. Unternehmen müssten daher die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter zum Thema energisch vorantreiben.

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