Die fast 330.000 deutschen Baufirmen hinken in Sachen Digitalisierung im Vergleich zu anderen Branchen international hinterher. Das zeigt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Bislang investiert die Branche mit rund zwei Mio. Beschäftigten nicht nur weniger, sondern beschränkt sich dabei oft digitale Lösungen wie E-Rechnungsstellung oder CAD-Anwendungen. Bauspezifische Technologien wie 3D-Scanner oder Virtuelle Realität werden selten genutzt (2,8 beziehungsweise 7,5 Prozent).
Als zentrale Hemmnisse gelten laut ZEW-Befragung der hohe finanzielle (62,4 Prozent) und zeitliche (61,5 Prozent) Aufwand. Als hinderlich sieht die Mehrzahl der Unternehmen weiterhin zu strikte Datenschutzregeln (57,5 Prozent), den unzureichenden Breitbandausbau (55,6 Prozent) und fehlende Standards und Schnittstellen (54,9 Prozent).
52,1 Prozent sehen schlichtweg keine Notwendigkeit für Digitalisierungsprojekte.
Viele erwarten allerdings für die Zukunft positive Auswirkungen. 57,5 Prozent gehen für die kommenden drei Jahre von positiven Digitalisierungsauswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit aus. Auch die Effekte auf den Unternehmenserfolg, die Innovationsfähigkeit und die Produktivität werden positiv gesehen.
Die ZEW-Untersuchung Studie „Zukunft Bau – Beitrag der Digitalisierung zur Produktivität in der Baubranche“ ist als PDF abrufbar