Corona führt zu Digitalisierungsschub

9 Apr

Die Corona-Pandemie führt zu einem Digitalisierungsschub in den Unternehmen. So geben 4 von 10 (42 Prozent) Industrieunternehmen mit 100 oder mehr Beschäftigten an, im Zuge der Pandemie habe die Digitalisierung in ihrem Unternehmen an Bedeutung gewonnen. 6 von 10 (63 Prozent) sagen, dass ihnen digitale Technologien helfen, die Corona-Krise zu bewältigen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie zur Digitalisierung der deutschen Industrie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 551 Industrieunternehmen ab 100 Beschäftigten im Februar und März 2021 befragt wurden.

Rund drei Viertel (77 Prozent) der Unternehmen haben erkannt, dass Unternehmen besser durch die Krise kommen, deren Geschäftsmodell bereits digitalisiert ist. Entsprechend hat die Industrie reagiert. 81 Prozent der Unternehmen passen bestehende und 49 Prozent bieten neue Produkte und Dienstleistungen an, 29 Prozent nehmen Angebote vom Markt. In 4 von 10 Industrieunternehmen (42 Prozent) hat sich das Geschäftsmodell durch die Krise verändert. Tatsächlich könnte die Pandemie für einen anhaltenden Digitalisierungsschub in den Fabriken sorgen, meint Bitkom.

Fast zwei Drittel (62 Prozent) setzen bereits Anwendungen wie vernetzte Produktionsanlagen, Echtzeit-Kommunikation zwischen Maschinen oder intelligente Roboter ein. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr (59 Prozent), vor drei Jahren lag der Anteil erst bei 49 Prozent. Jedes Fünfte (21 Prozent) plant die Industrie 4.0-Nutzung. Weitere 16 Prozent unternehmen noch keine konkreten Schritte, können sich das aber für die Zukunft vorstellen. Erstmals gibt kein größeres Industrieunternehmen mehr an, dass Industrie 4.0 kein Thema ist.

Aktuell nutzen 4 von 10 Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern IoT-Plattformen, jedes Dritte (32 Prozent) plant die künftige Nutzung, nur für knapp jedes Fünfte (19 Prozent) ist IoT derzeit kein Thema. Ebenfalls 4 von 10 Industriebetrieben (44 Prozent) setzen 3D-Druck ein, fast ebenso viele planen oder diskutieren den Einsatz (42 Prozent). 14 Prozent wollen erst einmal auf 3D-Druck verzichten. 85 Prozent der Industrieunternehmen halten die Verfügbarkeit von 5G für wichtig für das eigene Unternehmen, vor einem Jahr waren es erst 72 Prozent.

Industrie 4.0 wird zugleich auch die Arbeit in den Fabriken verändern. So erwarten 6 von 10 Unternehmen (57 Prozent), dass neue Arbeitsplätze für gut ausgebildete Fachkräfte entstehen. Zugleich gehen aber auch rund zwei Drittel (68 Prozent) davon aus, dass Arbeitsplätze für gering Qualifizierte wegfallen werden. Auf diesen Wandel stellt sich die Industrie bereits heute ein. Ebenfalls rund zwei Drittel (68 Prozent) der Industrieunternehmen investieren bereits in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter rund um Industrie 4.0. 18 Prozent haben in der Zeit ihre Investitionen in Industrie 4.0 deutlich und weitere 24 Prozent etwas erhöht.

95 Prozent sehen in Industrie 4.0 eine Chance für das eigene Unternehmen, nur 4 Prozent halten sie für ein Risiko. Die Unternehmen erleben aber auch eine Vielzahl von Hemmnissen, die den Einsatz von Industrie 4.0-Anwendungen erschweren. 61 Prozent fühlen sich durch Datenschutz-Anforderungen behindert. 57 Prozent von Anforderungen an die IT-Sicherheit. In jedem zweiten Unternehmen (55 Prozent) fehlt es an Fachkräften, ähnlich viele (52 Prozent) fühlen sich durch die Komplexität des Themas überfordert.

Weitere Ergebnisse der Studie