Ethik wird zum Wettbewerbsfaktor

17 Sep

Automatisierung und immer mehr auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Anwendungen machen das Thema Ethik zu einem immer wichtiger werdenden Faktor für die Digitale Wirtschaft. Das zeigt die Studie „Künstliche Intelligenz, Smart Home, vernetzte Gesundheit – Ethik in der Digitalen Wirtschaft“, die der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) zum Start der DMEXCO veröffentlicht hat.

Danach würde eine Mehrheit der Deutschen (63 Prozent) sogar eingeschränkte Funktionen ihrer Produkte in Kauf nehmen, wenn es für die Einhaltung ethischer Standards notwendig wäre. Drei Viertel (74 Prozent) geben in der repräsentativen Umfrage an, ethische Grundsätze sollten bereits bei der Entwicklung neuer Produkte einen hohen oder sehr hohen Stellenwert haben.

Ethische Standards können zum Beispiel sicherstellen, dass eine Software niemanden diskriminiert oder sensible Informationen nur in engen Grenzen verarbeitet. Eine parallel durchgeführte Umfrage unter BVDW-Mitgliedsunternehmen belegt, dass mehr als die Hälfte (55 Prozent) das genauso als wichtig einstuft wie ihre Kunden. BVDW-Präsident Matthias Wahl: „Die Branche ist sich ihrer Verantwortung bewusst und misst dem Thema Ethik bereits eine zentrale Relevanz bei der Produktentwicklung ein.“

Vor allem in Europa werde dieses Thema zunehmend zum Wettbewerbsfaktor. Das belegt auch die BVDW-Studie: 72 Prozent der Bundesbürger würden Produkte oder Services bevorzugen, die so geplant sind, dass sie sich bei ihrer Entscheidungsfindung an nachvollziehbaren ethischen Standards orientieren. Im Gegenzug geben 71 Prozent der Digitalunternehmen an, dass diese auch potenziell erfolgreicher im Markt seien.

Einigkeit herrscht auch bei der Frage, wer die Einhaltung ethischer Standards überwachen soll: 46 Prozent Verbraucher und 51 Prozent der Digitalunternehmen geben an, diese Aufgabe sollte eine unabhängige Prüfinstanz übernehmen. Das Vertrauen in den Staat ist bei der Bevölkerung mit 23 Prozent deutlich höher als auf Seiten der Digitalen Wirtschaft (12 Prozent). Während sich 35 Prozent der Unternehmen selbst diese Verantwortung zutrauen, tun das nur 15 Prozent der befragten Deutschen.

Kurzfassung der Ergebnisse