Ende September hat die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ein Merkblatt zum Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken in einer Konsultationsfassung veröffentlicht. Damit möchte sie den von ihr beaufsichtigten Unternehmen eine Orientierung im Umgang diesen immer wichtiger werdenden Risiken geben.
Das Merkblatt ergänzt die Mindestanforderungen an das Risikomanagement für Kreditinstitute, Versicherungsunternehmen und Kapitalverwaltungsgesellschaften. Nachhaltigkeitsrisiken sind danach Ereignisse oder Bedingungen aus den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell erhebliche negative Auswirkungen auf die Vermögens- Finanz- und Ertragslage sowie auf die Reputation eines Unternehmens haben können. Dies schließt klimabezogene Risiken ein.
Eine separate Risikoart „Nachhaltigkeitsrisiken“ lehnt die BaFin ab. Sie werden als Teilaspekt der bekannten Risikoarten (Kreditrisiko/Adressenausfallrisiko, Marktrisiko, Liquiditätsrisiko, operationelles Risiko, versicherungstechnisches Risiko, strategisches Risiko, Reputationsrisiko) angesehen.
Die strategische Befassung mit ihnen sei aber notwendig. Dabei stellt die BaFin die Gesamtverantwortung der Geschäftsleitung für die Geschäfts- und Risikostrategie und deren Kommunikation und Umsetzung im Unternehmen sowie eine den Risiken angemessene Geschäftsorganisation mit Verantwortlichkeiten, Prozessen, Ressourcen und Funktionen herauszustellen.
Das Risikomanagement bildet den zentralen Punkt des Merkblattes. Es geht auf die Risikoidentifikations-, -steuerungs- und -controllingprozesse sowie die „klassischen“Methoden und Verfahren unter besonderer Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsrisiken ein.
Mit der Konsultation gibt die BaFin bis zum 3. November Gelegenheit zur Stellungnahme zu den Erwartungen und Empfehlungen der Marktteilnehmer.