Ein neues technisches Komitee der ISO hat jetzt seine Arbeit aufgenommen. Es soll Standards ausarbeiten, die der Entwicklung eines Kreislaufwirtschaft dienen. Wichtigste Vorlage ist die französische Norm XP X30-901.
Das internationale Interesse scheint groß zu sein. ISO / TC 323 Kreislaufwirtschaft setzt sich derzeit aus Experten aus über 65 Ländern zusammen. Die Idee aber wurde in Frankreich geboren. In einem Seminar der AFNOR, dem ISO-Mitglied für Frankreich, hatten Unternehmensführer aus vielen Branchen die Notwendigkeit zum Ausdruck gebracht, von einem linearen zu einem Kreislaufwirtschaftsmodell überzugehen.
Daraufhin hat AFNOR die erste technische Norm für ein Projektmanagementsystem für Circular Economy, XP X30-901, entwickelt. Sie beinhaltet eine 3 x 7 Matrix, die die drei Dimensionen der nachhaltigen Entwicklung – Umwelt, Wirtschaft, Gesellschaft – und die sieben Handlungsfelder der Kreislaufwirtschaft abdeckt: nachhaltige Beschaffung, Ökodesign, industrielle Symbiose, Wirtschaftlichkeit der Funktionalität, verantwortungsvoller Konsum, Verlängerung der Nutzungsdauer, effektives Management von Materialien oder Produkten am Ende ihrer Lebensdauer.
Die Norm kann auch zur Zertifizierung dienen oder zur Grundlage von Produktsiegeln oder anderen Zeichen, aus denen hervorgeht, dass eine Organisation sie anwendet. Bis ein möglicher ISO-Standard so weit ist, werden allerdings noch viele Jahre ins Land gehen.