Studie: Erfolgsformel digitaler Vorreiter

5 Jun

Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand sind digitaler als gedacht, weil sie zunehmend externe Unterstützung in Anspruch nehmen. Dies belegt jetzt eine wissenschaftliche Studie, nach der mittelständische Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad jeden vierten Euro aus digitaler Wertschöpfung erwirtschafteten.

Die empirische Untersuchung „Digitale Vorreiter im Mittelstand – die Quellen der Digitalen Dividende“ von Mind Digital, der Rheinischen Fachhochschule Köln und der Digitalberatung Convidera hat aus den Top 1.000 Mittelstandsunternehmen mittels eines Reifegradchecks die „digitalen Vorreiter“ identifiziert. Diese Unternehmen haben ein klares Zielbild für die digitale Transformation formuliert, erfolgreich neue Führungsmodelle etabliert und setzen zunehmend auf agile Projekt- und Arbeitsmethoden. Allein die Erfolgskontrolle und -steuerung bleibt eine Schwachstelle.

Die digitalen Vorreiter schaffen es überwiegend mithilfe externer Digitalisierungsteams, die Stärken ihres Kerngeschäfts mit digitalen Innovationsmodellen zu verbinden. Diese Innovationseinheiten haben ihren Wert in den letzten zwölf Monaten mehr als verdoppeln. Nach dem Grund befragt, gaben die Unternehmen mehrheitlich an, neue digitale Produktangebote hätten sich am Markt bewährt.
Es besteht eine eindeutige, messbar positive Korrelation zwischen der Innovationsfähigkeit und dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Entsprechend wendet ein Drittel der Studienteilnehmer mehr als 50 Prozent des gesamten Innovationsbudgets für Digitalisierungsmaßnahmen auf.

86 Prozent der digitalen Vorreiter unterscheiden nicht zwischen internen und externen Digitalisierungsmaßnahmen. Stattdessen arbeiten sie in einer Art Tandemstruktur: In den produktionsnahen Bereichen operieren sogenannte Operational Excellence Teams und parallel dazu kümmern sich Customer Experience Teams darum, Innovationen in der Kundeninteraktion voranzutreiben und neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln.

54 Prozent der befragten Unternehmen investieren in Maßnahmen, die in den nächsten zwölf Monaten wirksam werden. Top-Prioritäten haben digitale Marktplätze, Kunden- und Buchungsportale sowie die Optimierung von Prozessen. Die digitale Weiterentwicklung des Geschäftsmodells steht mit durchschnittlich 30 Prozent im Mittelpunkt der meisten strategischen Wachstumsinitiativen, die innerhalb der nächsten zwölf bis 36 Monate ihre Wirkung entfalten sollen. Prioritäten sind vor allem digitale Services, um neue Marktsegmente anzugehen, die sich ohne Digitalisierung nicht lohnen würden.

Mittelständler investieren 16 Prozent ihrer Mittel in die Erkundung neuer Geschäftsfelder, wie Innovation Scouting, das aus der Unternehmensentwicklung heraus getrieben wird.

Quelle
Der Studienbericht steht kostenfrei zur Verfügung