Unternehmen sollten Wert auf Arbeitsideale legen

28 Mrz

Die Ereignisse der letzten Jahre – angefangen mit der Pandemie über die sozialen Ungerechtigkeiten bis hin zu beispiellosen Naturkatastrophen – haben viele Menschen dazu gebracht, ihre Lebens- und Arbeitsentscheidungen neu zu bewerten. Der neueste Bericht des Center for the Future of Work von Cognizant, „The Purpose Gap“, untersucht, was Millennials und die Generation Z suchen und wie Unternehmen diese ideelle Lücke schließen können.

Derzeit ist weniger als jeder Fünfte (18 Prozent) der Befragten der Überzeugung, sich in ihrem Arbeitsleben selbst verwirklichen zu können. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich: Die Unternehmen müssen ihre Bemühungen verstärken, wenn sie die neue und künftige Generation junger, gut ausgebildeter Arbeitnehmer davon überzeugen wollen, dass sie ernsthaft nicht nur die Aktionäre, sondern die Mitarbeiter, die lokalen Gemeinschaften und die Welt im Allgemeinen positiv zu beeinflussen versuchen.

Weitere wichtige Ergebnisse der Studie:

  • Kluft zwischen „Arbeit“ und „Ideal“: Was jüngere Arbeitnehmer unter Sinn und Zweck verstehen, ist zweigeteilt. Die Mehrheit (65 Prozent) gab an, dass es für ihren Arbeitgeber äußerst oder sehr wichtig ist, einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben; gleichwohl wüschen sie sich auch einen Arbeitsplatz, der ihre persönliche Zielsetzung fördert. Wenn es um diese geht, konzentrieren sich Millennials und Arbeitnehmer der Generation Z auf deren direkten Auswirkungen auf ihr Arbeits- und Privatleben. Die drei wichtigsten Eigenschaften, die sie zur Definition einer sinnvollen Arbeit heranziehen würden, sind: Leidenschaft für ihre Arbeit (59 Prozent), gute Work-Life-Balance (53 Prozent) und gute Bezahlung (49 Prozent).
  • Verbesserung der internen Kommunikation, um den Sinn der Arbeit zu verdeutlichen: Viele Arbeitnehmer wissen einfach nicht, wie ihr Unternehmen zu ethischen, sozialen und ökologischen Fragen steht. So gab ein Drittel der Befragten an, sie wüssten nicht, ob ihr Arbeitgeber einen langfristigen Plan habe, um beispielsweise klimaneutral zu werden. Eine unzureichende interne Kommunikation untergräbt die Botschaft des Unternehmens-Ideals und führt zu einem mangelnden Engagement der Mitarbeiter, was letztlich zu einer Diskrepanz führt zwischen den geschäftlichen Möglichkeiten und Herausforderungen und der Fähigkeit, diese zu bewältigen.
  • Stärkung der persönlichen Ziele der Mitarbeiter: Das Zeitalter des Mikromanagements ist vorbei. Mitarbeiter werden in der Arbeit nicht die ersehnte Erfüllung empfinden, wenn sie bei allem, was sie tun und wie sie es tun, ständig überwacht werden. Wenn der Einzelne mehr Autonomie erhält, die Unternehmensziele zu erreichen und um seine Ideen in unternehmensbezogenen Bereichen einzubringen, erhöht dies die Zufriedenheit, Kreativität und Produktivität der Mitarbeiter. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie kündigen, ist geringer.
  • Zielgerichtete Führung: Auf die Frage, welche Führungseigenschaften für sie am wichtigsten sind, um ihre Zielstrebigkeit zu unterstützen, nannten die Befragten Flexibilität (42 Prozent), Ehrlichkeit (39 Prozent) und Arbeitskompetenz (35 Prozent) als die drei wichtigsten. Führungskräfte müssen ein tiefes Verständnis für die Dynamik haben, die das Arbeits- und Privatleben ihrer jüngeren Kollegen beeinflusst.

Die Einstellungen der Millennials und der Generation Z als Ausdruck des Idealismus junger Menschen abzutun und zu erwarten, dass dieser mit der Zeit nachlässt, wäre den Ergebnissen zufolge kurzsichtig. Letztlich sind Organisationen in die Gesellschaften eingebettet. Dementsprechend müssen sie sich auf den gesellschaftlichen Wandel einstellen. Wie sich die Gesellschaft wandelt, wandeln sich auch Arbeitnehmer und deren Werte. Sie bei diesem Wandel zu begleiten ist der Schlüssel, um relevant zu bleiben.

Das Center for the Future of Work von Cognizant hat sich mit der finnischen Organisation The NextGen Project zusammengetan, um 499 Arbeitnehmer der Millennials und der Generation Z (zwischen 20 und 40 Jahren) aus fünf europäischen Regionen, 16 Branchen und drei Altersgruppen zu befragen.

Quelle