Unternehmen erhöhen ihre Investitionen in KI-Systeme zum Schutz vor der nächsten Generation von Cyberangriffen. Das zeigt eine neue Studie des Capgemini Research Institute. Rund zwei Drittel der Unternehmen glauben, ohne KI nicht angemessen auf kritische Bedrohungen reagieren zu können. Entsprechend werden 2020 international bei fast jedem zweiten Unternehmen (48 Prozent) die Budgets für KI in der Cybersicherheit um fast ein Drittel (29 Prozent) steigen.
Durch die Fortschritte in Cloud-, Internet-of-Things- (IoT-), 5G- und Dialogschnittstellen-Technologien erhöht sich die Anzahl der Endgeräte, Netzwerke und Benutzeroberflächen. Somit steigt die Zahl der potenziellen Einfallstore für Angreifer. 56 Prozent der Führungskräfte weltweit sowie 46 Prozent in Deutschland glauben, dass ihre Cybersicherheitsanalysten von der Vielzahl der Datenpunkte, die sie überwachen müssen, überfordert sind.
Darüber hinaus hat sich die Art der Cyberrisiken, die ein sofortiges Eingreifen erfordern oder von Cyberanalysten nicht schnell genug behoben werden können, deutlich erhöht. Dazu zählen:
- Cyberangriffe auf zeitkritische Anwendungen. International gaben 42 Prozent an, dass sie durchschnittlich um 16 Prozent gestiegen sind.
- automatisierte Angriffe, die in einem derart hohen Tempo mutieren, dass sie durch traditionelle Reaktionssysteme nicht neutralisiert werden können. Laut 43 Prozent der Befragten hat deren Häufigkeit um durchschnittlich 15 Prozent zugenommen.
Um solche Bedrohungen identifizieren zu können, benötigen 61 Prozent weltweit sowie 51 Prozent der deutschen Unternehmen nach eigener Aussage KI. International ist eine klare Mehrheit der Führungskräfte der Auffassung, dass KI für die Zukunft der Cybersicherheit von grundlegender Bedeutung ist. Eine Rolle spielt dabei auch die Erwartung, durch KI die Kosten für die Erkennung von Verletzungen und die Reaktion senken zu können.
74 Prozent der Führungskräfte weltweit sagten, durch KI werde eine um 12 Prozent kürzere Reaktionszeit möglich. 69 Prozent weltweit, in Deutschland 56 Prozent beobachten zudem, dass KI die Genauigkeit bei der Erkennung von Verstößen verbessert. 60 Prozent international sowie 57 der Befragten in Deutschland gaben an, KI erhöhe die Effizienz der Cybersicherheitsanalysten, indem sie die Zeit, die sie mit der Analyse von Fehlalarmen verbringen, verkürzt und ihre Produktivität verbessert
Im Rahmen der Studie waren weltweit 850 Führungskräfte auf gehobener und höchster Ebene befragt worden. sie kommen aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens einer Milliarde US-Dollar der Branchen Konsumgüter, Einzelhandel, Banken, Versicherungen, Automobil, Versorgungsunternehmen und Telekommunikation.