KI halbiert Transportzeiten

14 Dez

Das Forschungsprojekt STAFFEL soll im Lkw-Güterverkehr Transportzeiten halbieren und Lenkzeitverschwendung reduzieren. Die Projektpartner FIR an der RWTH Aachen, MANSIO GmbH, PEM Motion GmbH sowie das Deutsche Institut für Normung e. V. (DIN) entwickeln gemeinsam eine KI-gestützte Internetplattform für den speditionsübergreifenden Staffelverkehr.

Das am 8. Dezember 2021 gestartete Vorhaben soll Transport-, Lenk- und Ruhezeiten wesentlich effizienter gestalten. Mithilfe von KI-Algorithmen sollen Langstrecken in Teilstrecken zerlegt und über einen Lenkzeiten-Marktplatz zwischen Speditionen und Frachtführern anhand von Echtzeitdaten (z. B. Verkehr, Infrastruktur) vermittelt und damit optimiert werden. Smarte Technologien zur Diebstahlsicherung gewährleisten die sichere Übergabe der Trailer.

Die Lenk- und Ruhezeiten führen im Straßenverkehr zu Transportunterbrechungen, verlängern gerade auf Langstrecken die Transportzeit und erhöhen den Parkplatzbedarf. Die neue Plattform hilft KI-gestützt, solche Unterbrechungen zu vermeiden und Trailer am Ende der Lenkzeit an ausgeruhte Fahrer zu übergeben. Lkw-Fahrer können vermehrt Teilstrecken fahren und häufiger am Heimatort bleiben. Lenkzeitüberschreitungen, Parksuchverkehr und Anwohnerärger durch wildes Parken werden erheblich reduziert. Außerdem hat die KI-gestützte Synchronisierung der Fahrstrecken positive Effekte auf die CO2-Emissionen.

Nach dem Kick-off beginnen die Projektpartner mit einer detaillierten Anforderungsanalyse. Anschließend werden Plattform und Diebstahlsicherungssystem prototypisch entwickelt und in zwei Feldversuchen validiert: Im ersten werden regionale Transportunternehmen über einen Lenkzeitenmarktplatz miteinander vernetzt. Im zweiten Feldversuch werden Wechselstationen entlang einer Hauptverkehrsroute etabliert und der Staffelverkehr praktisch erprobt.

STAFFEL wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit 1,5 Millionen Euro durch das Bundesverkehrsministerium gefördert. Ziel ist es, Effekte, Potenziale und Herausforderungen für den Lkw-Güterverkehr zu identifizieren und eine europaweite Umsetzung auch unter Berücksichtigung der Standardisierung vorzubereiten. Das Projekt soll bis Mai 2024 abgeschlossen sein.

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