Lieferkettengesetz: Umsetzung fordert hohen Aufwand

16 Feb

Die deutschen Unternehmen haben noch zehn Monate Zeit, um sich auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) und seine Anforderung in Sachen Transparenz und Nachhaltigkeit in der globalen Lieferkette einzustellen. Eine Befragung von BME und Integrity Next diagnostizierte noch Lücken im Risikomanagement von Unternehmen.

Als größte Herausforderungen bei der Implementierung des LkSG nennen 81 Prozent der Befragten den großen Zeitaufwand. 75 Prozent machen Erfassung und Verarbeitung des hohen Datenvolumens zu schaffen, das bei der Prüfung der Nachhaltigkeitsperformance eine großen Zahl unmittelbaren Lieferanten anfällt. 84 Prozent der Befragten wollen einzelne Verantwortliche oder ganze Teams zur Bewältigung dieser Herausforderung einsetzen. Die meisten planen der Studie zufolge,  technologiebasierte Lösungen zur Erfassung und Analyse der Lieferantendaten einzusetzen.

Die Mehrheit der Unternehmen führt bereits jetzt Lieferantenbewertungen zu Nachhaltigkeitsthemen wie Menschen- und Arbeitsrechte sowie Umweltschutz durch. Ein Großteil der befragten Betriebe wird sein Lieferantennetzwerk innerhalb der nächsten sechs bis zwölf Monate auf Nachhaltigkeitskriterien im Sinne des LkSG überprüfen, heißt es.

Die Berücksichtigung sogenannter ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance) im Risikomanagement und Entscheidungsprozess wird nicht nur durch die gesetzlichen Vorschriften angetrieben. Das Verantwortungsbewusstsein der Unternehmen, die  Sorge um die Wettbewerbsfähigkeit sowie der Druck von Kundenseite spielen ebenfalls eine Rolle.
„Die Relevanz von Nachhaltigkeit bei Lieferanten und in Lieferketten steigt ungebremst. Unternehmen müssen sich jetzt vorbereiten, um die Erfüllung der neuen Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes bis zum Januar 2023 sicherzustellen. Das Thema ist mit Technologie und Digitalisierung lösbar, nichts tun ist keine Alternative“, so Martin Berr-Sorokin, CEO von Integrity Next.

IntegrityNext hat zusammen mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) 282 Personen hauptsächlich aus Mitgliedsbetrieben des BME befragt

Zur Studie